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https://www.ms-jurassic.de/
Urzeit trifft Künstliche Intelligenz: Am 21. November feiert „Jurassic – The Immersive Experience“ Deutschland-Premiere auf einem Neckarschiff. Die virtuellen Dinos laden mit Hilfe von KI zum Mitmachen ein. Wir haben die Ausstellung am Wasen vorab getestet.
Erst waren die riesigen Echsen da, dann die Menschen. Brachiosaurus, Triceratops, Tyrannosaurus Rex und Co. lebten vor über 220 Millionen Jahren. Ausgestorben sind die Giganten der Urzeit, aber sie faszinieren bis heute. Der von Hollywood-Regisseur Steven Spielberg inszenierte Blockbuster „Jurassic Park“ erzeugte seit den 1990ern bei Generationen von Filmfans eine Dino-Begeisterung – die soll in den nächsten Monaten Stuttgart erfassen.
Das 102 Meter lange Ausstellungsschiff MS Jurrasic hat am Montagabend an der Anlegestelle Berger Steg festgemacht, auf der Seite des Cannstatter Wasens auf Höhe des Weltweihnachtscircus. An diesem Donnerstag, 21. November, startet die Mitmachschau „Jurassic – The Immersive Experience“ um 10 Uhr – es ist eine Deutschland-Premiere. Bisher tobten die virtuellen Urzeit-Riesen in Wien und auf Malta in Hallen, aber noch nie in Deutschland und noch nie in einem Schiffsbauch.
Was bedeutet immersiv?
Marco Ziemer, Geschäftsführer der Agentur Livemacher in Besigheim, hatte die Idee, für eine ungewöhnliche Schau einen ungewöhnlichen Ort in Stuttgart zu suchen. Bisher waren immersive Ausstellungen wie die über Monet, Tutanchamun und Da Vincis Abendmahl im Anbau der Schleyerhalle zu sehen. Dort gastiert in diesem Winter vom 4. Dezember an „Vermeer – Meister des Lichts“. Der Hype um High-Tech-Tricks scheint noch nicht vorbei zu sein – und geht erstmals aufs Wasser.
Lohnt sich ein Besuch bei den virtuellen Dinos auf dem Neckarschiff? Vor dem offiziellen Start darf unsere Zeitung die verschiedenen Stationen testen. Dies hält einen in Atem. Man kommt kaum aus dem Staunen heraus. So viele Mitmach-Möglichkeiten gab es bei einer immersiven Ausstellung in Stuttgart bisher noch nie.
Immersiv ist ein Modewort seit einigen Jahren und bedeutet, dass man so tief in eine Umgebung oder Geschichte hineingezogen wird, bis man das Gefühl spürt, selbst ein Teil davon zu sein. Womöglich vergisst man dann, dass man nur Zuschauer ist.
KI hilft bei der Ausstellung mit
Auf dem Motorschiff Jurassic beginnt die Reise zurück in die Urzeit im Escape Room, wo man Aufgaben erfüllen muss, um weiterzukommen. Dann läuft man über den Seerosen-Fluss, aus dem Dinos herausschnellen, wenn man nicht aufpasst. Man kann mit den Riesenechsen „kämpfen“, sie anmalen, sich selbst auf eine Leinwand projizieren. An einem Käfig steht, man solle die Hand nicht durch die Gitter stecken – wer’s trotzdem tut, wird schon sehen, was passiert: ein fauchender Tyrannosaurus Rex springt mit weitaufgerissenem Maul auf einen zu. Zum Aufbau etlicher Szenen hilft die Künstliche Intelligenz mit.
Beim „Photo Booth“ macht man ein Erinnerungsfoto von sich mit einem Dinosaurier und lädt es über einen QR-Code direkt auf sein Handy oder lässt es sich bei E-Mail zu schicken. Im 360-Grad-Kino erfährt man Wissenswertes über die ausgestorbenen Echsen – die Ausstellung folgt bei allen Spielereien auch pädagogischen Zielen. Im „5-D-Raum“ steigt man auf einem Jeep, fährt damit an Dinos vorbei, der Boden wackelt und der Wind weht. Natürlich darf auch eine Station mit virtueller Brille nicht fehlen.
Die Erfinder von der Wiener Firma Attaktion versprechen: „Virtuelle Dinos bewegen sich, brüllen und wirken fast greifbar, was die Illusion verstärkt, dass man mitten in der Wildnis steht.“ Dadurch werde das „Lernen zu einem packenden Abenteuer“ und bleibe lange in Erinnerung. Schulklassen mit ihren Lehrern sollen sich angesprochen fühlen.
Was man etwa lernen kann: Vor etwa 65 Millionen Jahren gab es plötzlich keine Dinosaurier mehr – nachdem sie in 180 Millionen Jahren deutlich länger lebten, als es bisher Menschen auf der Erde gibt. Wissenschaftler nennen als Grund für das Massenaussterben, dass ein Meteorit auf der Erde eingeschlagen ist oder Vulkane ausgebrochen sind, was für eine drastische Klimaveränderung sorgte und für den Tod der Tierwelt.
Karten kosten zwischen 18,50 und 24,50 Euro
Die örtlichen Veranstalter von der Livemacher GmbH weisen darauf hin, dass die Buchung eines Zeitfenster im Netz unter www.ms-jurassic.de, erwünscht ist, um die Besucherströme „optimal lenken zu können“. Wer ohne Reservierung komme, müsse möglicherweise warten. Mit dem Zeitfenster-Ticket zum Preis von 18,50 bis 24,50 Euro sei der Zugang zur Ausstellung innerhalb des gebuchten Timeslots möglich und die Verweildauer dabei zeitlich unbegrenzt. Die empfohlene Zeit für den Rundgang beträgt 90 Minuten.
Da sich die Ausstellung vor allem an Familien richtet, ist sie vorerst nicht abends geöffnet, täglich nur von 10 bis 18 Uhr. Um die hohen Kosten für die Miete des Schiffs, den Anlegeplatz auf dem Neckar, den Aufbau der Ausstellungsteile aus Malta in Heilbronn etc. wieder einzuspielen, müssten bis März etwa 65 000 Besucherinnen und Besucher kommen, sagt Livemacher-Chef Marco Ziemer. Merchandising mit Stoffdinos zum Kuscheln dürfte den Umsatz steigern. Eine Gastronomie gibt es auf dem Schiff nicht.
Kinder dürften begeistert sind – aber auch das Kind im Mann hat Spaß
Fazit nach unserem Vorab-Rundgang: Die Dinosaurier tun nichts – sie wollen nur mit uns spielen. Und das tun sie mit aller Raffinesse! Kinder dürften begeistert sein – aber auch das Kind im Mann hat Spaß.
Weil es so viele Möglichkeiten gibt, sich selbst mit Dinos zu fotografieren, wird das Netz bald überschwemmt von Selfies aus dem MS Jurassic. Mit dieser Post-zu-Post-Propaganda in den sozialen Medien dürfte es sich rasch herumsprechen, was der Neckar in Cannstatt zu bieten hat. Diese Ausstellung hat das Zeug, voll einzuschlagen. Keiner sollte sich wundern, wenn T-Rex und seine Freunde mal wieder die Kinderzimmer erobern.
Anmeldeschluss Sonntag, 05.01.2025 00:00 Uhr
Kosten
Ab 18.50 Euro
Altersbeschränkung ab 50 Jahre bis 80 Jahre
Teilnehmer 1 (keine Männer und eine Frau )
Max. Teilnehmer 5 (4 freie Plätze)
Max. Begleitpersonen Keine Begleitpersonen
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