Das statistische Bundesamt veröffentlicht nicht gerade spannende Bestseller-Literatur, aber das im November erschienene statistischen Jahrbuch hat trotzdem für grosses Interesse gesorgt. Gerade junge männliche Singles dürften aufhorchen, wenn sie erfahren, dass die Statistik ihnen einen erfreulichen Vorteil bei der Partnersuche in München verschafft: es gibt nämlich wesentlich mehr Frauen in München als Männer, vor allem im Alter zwischen 20 und 30. Genau gesagt leben in dieser Altersgruppe 114 872 Männer und 127 041 Frauen in München — und somit 12 169 Frauen mehr. Der Frauenanteil beträgt also 53 Prozent, das ist im Vergleich zum Bundesdurchschnitt von 49 Prozent ziemlich hoch.
Die tz meint zur Erklärung, dass sich Frauen in München wohl besonders wohl fühlen, aber natürlich spielen spezielle Standortfaktoren wie Unis (62 Prozent der Studenten an der Ludwig-Maximilians-Universität sind Frauen) und Ausbildungsplätze eine Rolle. Der Grund für den geringeren Frauenüberschuss in anderen Altersgruppen wird in der „Landflucht“ vor hohen Immobilienpreisen bei Frauen ab 30 vermutet, wobei die Stadt diese Vermutungen noch genauer erforschen will.
Der tz-Artikel sorgt schon jetzt für lebhafte Diskussionen, denn einige Kommentare legen nahe, dass es männliche Singles in München nicht ganz leicht haben, Frauenüberschuss hin oder her. Die Münchnerinnen werden als arrogant, überspannt und unkommunikativ bezeichnet. Andererseits weiß jeder BWL-Student, dass bei dem reichhaltigen Angebot die Marktlage für Männer eigentlich günstig sein sollte. Was meint Ihr? Haben männliche Singles es in München leicht, weil die Auswahl so gross ist oder schwer, weil die Frauen in München unnahbar sind?
Wer jetzt doch am Thema Statistik Gefallen gefunden hat, kann bei der Stadt München aktuelle Statistiken nachlesen.