Essen wie Gott in München

| aktualisiert am 11. Oktober 2010

Da haben wir die Latte für alle nachfolgenden Locations ziemlich hoch gehängt, denn für den ersten Beitrag in unserer neuen Reihe Gastrokritik waren wir im Tantris, einem der bekanntesten und besten Restaurants in München. Jahr für Jahr hagelt es Auszeichnungen; nicht nur für die Küche, sondern auch die Weine, das Ambiente und den Service.

Zwei Tage vor dem anvisierten Termin haben wir online einen Tisch reserviert. Zwei Stunden später meldet sich telefonisch eine sehr charmante Dame, die unsere Reservierung bestätigt. Obwohl wir an einem ganz normalen Mittwoch ins Tantris gehen, ist jeder Tisch besetzt. Von außen wird das Restaurant seinem Ruf nicht gerecht; eine graue Fassade mitten im Wohngebiet. Lediglich die steinernen Löwen vor dem Eingang und die großen Glasflächen, die einen Blick ins Innere erlauben, wirken sternemässig.

Die Inneneinrichtung ist edel und wirkt, als sei seit 25 Jahren nichts mehr verändert worden. Wir entscheiden und für das 8-gängige Menü ohne Weinbegleitung und harren der Dinge, die da kommen. Nach dem Aperitif (natürlich Champagner) kommt der Gruß aus der Küche. Winzig klein, wie alle Portionen, aber eine größere Menge wäre bei acht Gängen gar nicht ratsam. Roh marinierter Fisch mit eingelegtem Gemüse, sagt die etwas schnippische Bedienung. Klingt wenig spektakulär, dafür schmeckt es umso besser. Ich bin der Meinung, dass ich noch nie in meinem Leben etwas so Gutes gegessen habe! Aber es kommen ja noch acht Gänge!

Wir beginnen mit einem Salat von Wachtelbrust und Keule mit Gänseleberparfait und Artischocken, dann Hummer mit Ravioli und Steinpilzen. Beides schmeckt unglaublich gut und eigentlich bin ich nun satt. Aber es kommen ja noch sechs Gänge!

Weiter geht es mit einer konfierten Seezunge. Klingt nicht so spektakulär wie die beiden ersten Gerichte, toppt aber beide nochmals. Dann eine Röstzwiebelessenz, gefolgt von Lammrücken mit Spinatknödel. Das war der einzige Gang, auf den ich mich nicht gefreut hatte, denn ich mag kein Lamm. Dennoch wurde ich angenehm überrascht: Dieses Lamm mochte ich! Zum Abschluss folgten Käse, ein Mandelsoufflé und eine Melonensuppe. Und wir sind pappsatt!

Fazit: Ich habe schon sehr oft sehr gut gegessen, aber noch nie so gut wie hier! Die Preise bewegen sich auf ähnlich hohem Niveau wie die Qualität des Essens, sind aber angemessen. Den einzigen Minuspunkt gibt es für die etwas hochnäsige Bedienung. Alles in allem ist das Tantris mit Sicherheit kein Restaurant für jeden Tag, aber perfekt für einen besonderen Anlass.

2 Gedanken zu „Essen wie Gott in München“

  1. In München kann ich den Brayer’s empfehlen in der Nähe vom Media Markt am Leuchtenbergring. Donnerstag ist Schnitzeltag und da kostet so ein prachtvolles Schnitzel lediglich 7 Euro. Getränke kosten ca 2 Euro oder mehr. Aber man wird davon richtig satt.

  2. Wer ein richtig gutes Lokal in München sucht, dem kann ich nur bestens den Schnitzelwirt in der Altstadt empfehlen! Sehr schöne Atmosphäre und nette Leute… die Stimmung ist immer super und das Essen toll! Eignet sich, besonders, wenn man jemanden, die bayerische Küche zeigen möchte!

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